Lowlands-L: Water under The Bridge: Things past but not forgotten — History of the Lowlands worldwide
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Deutsch
English*

Deutsche in Irland

Von Tomás Ó Cárthaigh (Tullamore, Irland)
Übersetzt von Reinhard F. Hahn (Seattle, USA)

 

Pfälzer Deutsche

W enn Sie einen jungen Iren fragen, wer die „Palatine Germans“ (Pfälzer Deutschen) waren, erhalten Sie in den meisten Fällen einen verständnislosen Blick. Aber jeder, der mit der Geschichte von John Kelly – vom Lied „Kelly, The Boy From Killane“ – vertraut ist, weiß, wer diese Menschen waren.

Viele wanderten aus wirtschaftlichen Gründen aus, aber offiziell waren es die Kriege in Map of Ireland, German and the PalatinateSüdwestdeutschland in der Periode 1650–1750. England nahm eine beträchtliche Anzahl von Deutschen als Flüchtlinge auf und siedelte sie über das gesamte Gebiet Großbritanniens und Irlands verstreut an, als es ein heikleres Problem im Land wurde.

Sie integrierten sich nicht, indem sie britisch wurden, sondern hielten unter sich an ihrer Sprache fest und lebten abgesondert. Das heute vorherrschende Bild von ihnen unter uns ist, dass sie tüchtig arbeiteten und ihren Nachbarn behilflich waren. Meine Mutter gab eine Geschichte von einigen in Limerick (irisch Luimneach) weiter, wo sie den Nachbarn eine bessere Bebauungsmethode zeigten und daraufhin verachtet und verhöhnt wurden. Jedoch kam es nicht zum Zwiespalt. Stattdessen tat der irische Katenbauer es auf seine Art, und der Deutsche tat es richtig. Der Ire sah, dass der Deutsche gutes Getreide erntete und er selber minderwertiges. Also folgte er in der folgenden Jahreszeit einem Ratschlag, wenn er ihm angeboten wurde.

Das alte Pfälzer Wappen

Das Beachtliche an diesen Deutschen war, dass sie Hilfe anbieten konnten aber bescheiden genug waren, sich nicht beleidigt zu fühlen, wenn diese Hilfe nicht angenommen wurde, und dass sie bereit waren Anleitungen zu geben, wenn sie darum gebeten wurden.

Die nichtamtliche Flagge Irlands vom 17. Jahrhundert bis 1922

Man glaubt, eine Variante des deutschen Englischen um Callan (irisch Callainn), County Kilkenny (irisch Cill Chainnigh), wurde unter gewissen Familien bis ins 20. Jahrhundert hinein gesprochen, obwohl die meisten irische Namen annahmen. Ihre Männer waren als sehr groß bekannt, und Kelly wurde im Lied als “seven feet is his height with some inches to spare“ („sieben Fuß hoch mit einigen Zoll dazu“) beschrieben. Er war ein Rebellenführer in der Aufruhr von 1798, glaube ich.

Es waren derartige Erinnerungen an sie, die im Ersten Weltkrieg und Zweitem Weltkrieg in Irland solche Zuneigung zu Deutschland erzeugten. Der Deutsche wurde als fleißig, nüchtern und hilfreich gesehen, alles, was wir sein könnten und sollten aber wegen unserer Beschäftigung mit dem Genuss nicht imstande sind zu sein.

 

Deutsche Flüchtlinge

A

ls der Zweiten Weltkrieg vorüber war, und bereits als er noch im Gang war, nahm Irland mehrere Deutsche als Flüchtlinge auf, da sie massenweise aus besetzten Staaten vertrieben wurden, seien das ihre rechtmäßigen Wohnsitze oder nicht. Es ist eine geschichtliche Tatsache, dass Irland nach dem Krieg eher den Deutschen zuneigte als den Juden vor und während des Kriegs – ein Thema, über das noch immer heftige Debatte stattfinden.

Jedoch war der Hauptgrund für das Aufnahmeangebot eher eine Sache der Gelegenheit als der Wohltätigkeit.

Alle in Irland ankommenden Jugendlichen – Alte und Schwache wurden abgewiesen – wurden als dort lebende Arbeiter auf Bauernhöfe geschickt – einige im Alter von fünf oder sechs Jahren. Sie wurden auf dieselbe Art verwendet – und das ist die einzige Art ihre Behandlung zu sehen – als wären sie alle landwirtschaftliche Arbeiter: keine regelmäßige Arbeitszeit, mangelhaft Essen und Kleidung, ein bisschen besser als Sklavenarbeit.

Einige Paare kamen mit Kindern an, aber das kam selten vor.

Meine Mutter erinnert sich an einen, der ihr in ihrer Schule einige Klassen voraus war, der vom Schulmeister schikaniert wurde. Tägliche Prügel mit dem Stock waren sein Los, und obwohl er ein großer, starker Junge war, wurde er durchbläut, und dies nur, weil er anders war. Und nach der Schule ging er hin, wo er wohnte und arbeitete und arbeitete und arbeitete, sich wegen der Überlastung häufig beim Schulgang verspätete – oder tatsächlich vor der Schule arbeitete – wo ihn eine Tirade erwartete seitens seines Lehrers, der hier namenlos bleiben soll aber kaum mehr als ein Tier war.

Er verließ das Land in seinem 16. Lebensjahr, und soweit ich weiß, musterte er in der britischen Marine an. Verglichen mit anderen behandelte ihn seine Gastfamilie zwar ziemlich gut, aber insgesamt war sein Dasein doch grausam.

Wir haben keine Ahnung, wie viele ankamen, und keiner in der Heimatgegend meiner Mutter hat seitdem etwas über das Kerlchen gehört.


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